Das Angebot an Elektroautos in Deutschland wird langsam aber sicher immer größer. Immer mehr Hersteller kommen mit alltagstauglichen Elektroautos auf den Markt. Im Folgenden zeigen wir welche E-Autos in Deutschland aktuell erhältlich sind, welche Technologien es gibt und in welcher Richtung sich der Elektroauto-Markt entwickelt.
Viel Bewegung aus unerwarteter Richtung
Obwohl es die Politik nicht zugeben möchte, werden wir die Zahl von einer Million Elektroautos im deutschen Straßenverkehr bis 2020 sicherlich nicht erreichen. Doch mit den jüngsten Entwicklungen im Bereich der Klimaforschung und der anhaltenden Debatte über Dieselfahrzeuge und Fahrverbote in den Innenstädten kommt aus unerwarteter Richtung viel Bewegung in den Elektromobilität-Markt. Hinzu kommt auch die Tatsache, dass die 2016 eingeführte Prämie bei dem Kauf eines E-Autos nach wie vor erhältlich ist, denn die Nachfrage nach E-Autos hält sich bisher bekanntlich auf einem relativ geringen Niveau.
Ende September wurden auf der IAA 2019 einige neue Elektroautos der breiten Öffentlichkeit präsentiert. Das größte Interesse erregte Volkswagen mit dem kompakten VW ID.3. Das erste Modell der neuen ID-Produktfamilie soll ab Juni 2020 in Deutschland verfügbar sein. Aus dem VW-Konzern kommt auch die Neuausgabe des e-Up, das VW als das perfekte E-Auto für den Großstädter vermarktet. Darüber hinaus werden auch in Kooperation mit den Tochtermarken die entsprechenden Modelle Skoda Citigo-e iV und Seat Mii Electric angeboten. Ebenfalls in einer Neuausgabe ist der Ioniq Elektro aus der Manufaktur des südkoreanischen Automobilherstellers Hyundai erhältlich. Des Weiteren wurden kürzlich zwei renommierte Kleinwagen als E-Versionen auf den Markt gebracht, und zwar:
– Mini Cooper
– Opel Corsa
Als eine komplett neue und eigenständige Kreation hat die japanische Fahrzeugmanufaktur Honda den kleinen Honda e im Fahrzeugportfolio.
Relativ überschaubares Angebot
Im direkten Vergleich zu dem “normalen Automarkt” ist das Angebot an E-Autos allerdings immer noch sehr klein und überschaubar. Doch gerade in den vergangenen zwei Jahren kommt frischer Schwung in die Elektroauto-Branche. Während die großen deutschen Hersteller allmählich die ersten Modelle auf den Markt bringen, bieten viele Importeure bereits die zweite Generation ihrer E-Autos zum Verkauf an, wie beispielsweise der Nissan Leaf oder die Renault Zoe. SUV-Liebhabern, die auf fossile Tankstoffe verzichten möchten, stehen einige äußerst interessante Möglichkeiten zur Verfügung, wie zum Beispiel:
– E-Tron von Audi
– Kona Elektro von Hyundai
– Tesla Model X
Die wichtigsten Daten bei E-Autos sind selbstverständlich der Preis und die Reichweite. Insbesondere beim Preis gibt es zu differenzieren, da einige Fahrzeughersteller ihre E-Autos mit einer aufpreispflichtigen Batteriemiete anbieten. Allerdings befindet sich auch dieser Ansatz im Wandel. So bieten immer mehr Hersteller, wie beispielsweise Nissan mit dem neuen Leaf, ihre E-Autos nur noch komplett mit Akku an, während bei Vorgängermodellen immer noch die Möglichkeit zur Batteriemiete besteht.
Ausgereifte Technologie
Die
Batteriemiete bietet sowohl Vor- als auch Nachteile. Der größte
Vorteil bei Elektroautos spiegelt sich in der Tatsache wider,
dass der Hersteller für die Performance des Stromspeichers
garantiert. Falls die Leistung des Akkus abnimmt, bekommt der Kunde
kostenlos eine neue Batterie installiert. Bei Preisen, die aktuell
mehrere Tausend Euro für einen neuen Stromspeicher betragen, ist
dies eine beruhigende Aussicht. Man kann sich zwar
auch etwas Geld leihen um eine Batteriemiete zu umgehen, aber das
muss natürlich jeder für sich entscheiden und natürlich abwägen
ob es zu diesem Zeitpunkt sinnvoll und auch wirtschaftlich ist.
Andererseits werden Kunden durch die monatlichen Mietzahlungen in
eine eventuell ungewollte Abhängigkeit zum Fahrzeughersteller
gebracht. Darüber hinaus kann sich ein Batterie-Mietvertrag
entsprechend auch auf den Wiederverkauf auswirken. Kauf oder
Mietvertrag bleiben aus diesem Grund eine persönliche
Entscheidung.
Einige Hersteller bieten bei ihren E-Fahrzeugen
die Wahl zwischen verschiedenen Batteriekapazitäten, die
selbstverständlich mit den entsprechenden Kosten verbunden sind. Bei
dem Kia e-Niro gibt es beispielsweise die Auswahl zwischen einer
Standardversion mit 99 kW und 39 kWh-Akku und einer 150 kW-Ausführung
mit 64 kWh-Akku und rund 470 km Reichweite. Das sind imposante
Reichweiten-Werte, die bislang nur von Tesla-E-Fahrzeugen bekannt
waren.
Der Elektroauto-Pionier aus den Vereinigten Staaten musste sich ohnehin in den letzten Jahren einiger Konkurrenz erwehren, was die Umstände mit den bestehenden Produktionsproblemen weiterhin verschärft. Das weltweit erfolgreiche Tesla Model X hat mit dem Jaguar I-Pace zum ersten Mal einen ernstzunehmenden Konkurrenten bekommen. Einige Modelle haben uns allerding dieses Jahr auch verlassen. So bietet Ford beispielsweise keinen E-Fokus mehr an und bei Citroën sind die beiden Modelle Berlingo EV und E-Mehari aus dem Angebot entnommen worden.
Fazit
Das Angebot an modernen und leistungsstarken E-Autos wird in Deutschland langsam aber sicher immer vielfältiger. Vom Elektro-Sportwagen, über den Kleinwagen bis hin zum geräumigen SUV ist mittlerweile alles vertreten. Vielerorts fehlt jedoch die nötige Infrastruktur, sodass Elektroautos auf dem gesamten Bundesgebiet immer noch nicht alltagstauglich sind. Bei den Kosten eines E-Autos sollten auf jeden Fall auch zusätzliche Investitionen in die Ladetechnik mit einbezogen werden. Nicht nur der Strom zum Aufladen kostet Geld, sondern auch die gesamte Infrastruktur zum Laden muss in den meisten Fällen aus eigener Tasche bezahlt werden, was manchen Kunden abschrecken könnte.